Samstag, Oktober 27, 2007

Budapest - eine Zusammenfassung

Ich war 5einhalb Tage in Budapest und das ist mein Bericht: Ich hab mir wirklich mindestens 4 Tage lang Mühe gegeben und alles durch die rosafarbene Brille betrachtet. Aber am Ende muss ich leider sagen: Nach Budapest muss man nicht unbedingt fahren. Oder höchstens ein Wochenende lang.
Es wird einem sehr offensichtlich versteckt und unverschämt das Geld aus der Tasche gezogen. In den Restaurants ist es verboten, ein extra Servicegeld auf die Rechnung zu schreiben. Ist uns trotzdem passiert. Zweimal. Aber wenigstens hat man uns in diesen beiden Lokalitäten das Wechselgeld zurückgegeben. Einmal hat man sich einfach selbst das Trinkgeld zugeteilt - wir kriegten kein Rückgeld. Uns war auch bekannt, dass Briefmarken für Postkarten nach Deutschland 140 Forinten kosten. An der Rezeption im Hotel verkaufte man uns Marken für 200 Forinten. Auf unsere Nachfrage wurde die Dame sehr hektisch und klebte ehe wir reagieren konnten die Marke auf meine soeben erworbene Postkarte. Da fühlte sich wohl jemand ertappt.
Die meisten Sehenswürdigkeiten sind mittelmäßig. Da muss man nicht reingehen. In den Museen sind die interessanten Ausstellungsstücke leider nur in ungarisch beschriftet. Für die Besichtigung des Parlaments musste man erst nach Karten anstehen (vormittags), dann eine ewig lange Sicherheitskontrolle über sich ergehen lassen (4 Stunden später - nachmittags), um dann eine superkurze Führung durch 4 Räume (von etwa 600 Räumen) zu besichtigen. Nach einer Viertelstunde war alles vorbei.
Aber es gab auch nette Ecken: Von der Fischerbastei hat man einen tollen Blick auf die Stadt, auf den Palast und auf das Parlament. Die St.-Stephans-Kirche ist das prunkvollste was ich je gesehen habe. Auch die Felsenkapelle neben dem Gellert-Hotel war wirklich beeindruckend. Dadurch, dass keine Fenster in der Kirche sind, war die Atmosphäre in der Kirche eine ganz besondere. Da wäre ich gern länger geblieben und hätte mir auch gern noch das angeschlossene Kloster angesehen. Das ging leider nicht, was ich aber auch verstehen kann. Abends ist die Stadt schon anzuschauen. Alle wichtigen Gebäude und Brücken sind schön beleuchtet. Beim öffentlichen Nahverkehr kann man sich in mancher Stadt doch ne Scheibe abschneiden. 180 Buslinien, 14 Obuslinien, 29 Straßenbahnlinien, 3 Metrolinien. Die Linie 1 ist die schönste und die allererste U-Bahn auf dem europäischen Kontinent. Budapest hat die längste, steilste und schnellste Rolltreppe der Welt (meiner Welt).
Und noch ein Tipp für alle, die trotz meiner Warnung nach Budapest fahren wollen: Laut meines Reiseführers ist es im Sommer zu voll und zu warm. Aber um den 23. Oktober (das ist der Nationalfeiertag) ist so absolut nichts los in Budapest. Auch an den Tagen vor dem Feiertag sind schon alle Budapester abgereist, die Geschäfte zu, die Straßen leer.